Audrey Hepburn – Ikone des klassischen Stils
Zu den Stars der 60er Jahre gehört unumstritten die zierliche, androgyn und manchmal kindlich wirkende Audrey Hepburn, die von Hubert de Givenchy eingekleidet wurde und mit Filmen wie Frühstück bei Tiffany’s oder Funny Face (einem Film, der in der Welt der Modefotografie spielt) Weltruhm errang. Erstmals wurden Models so berühmt wie Filmstars.
Klassisches Kleid und Hochsteckfrisur – typisch Audrey
Die Pariser Kollektionen aus dem Jahr 1947 bildeten den Auftakt zu einer Epoche, die als „Goldenes Zeitalter der Haute Couture“ in die Geschichte einging. Aufgrund von kriegsbedingten Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und der Produktionsbedingungen hatte sich die Modebranche verändert. Diors furioses Debüt zeigte jedoch, dass Mode die Menschen nach wie vor faszinierte und die Nachfrage enorm war.
Zur großen Erleichterung der Pariser Chambre Syndicale gelang es der Haute Couture, die den Zweiten Weltkrieg nur mit viel Mühe überstanden hatte, sich wieder zu etablieren. Sie wurde erneut Bestandteil der nationalen Identität und sprudelnde Einnahmequelle. Das „kleine Schwarze“ war eine Erfindung Coco Chanels aus den 20ern.
Wie Audrey Hepburn die Mode beeinflusste
Kultstatus erhielt es aber erst mit den Givenchy-Modellen für Audrey Hepburn. Die Zusammenarbeit begann im Jahr 1953 mit Sabrina und Givenchys Kostüme wurden zum Inbegriff der eleganten 1950er. Frühstück bei Tiffany’s kam zwar erst 1961 in die Kinos, doch Hepburns Garderobe spiegelt die 50er-Jahre. Das Marinière (weiß-blau quergestreiftes T-Shirt) machte Audrey Hepburn salonfähig.
Audrey Hepburn in Ein süßer Fratz von 1957 – Der Film ist eine liebevolle Satire auf den Modezirkus und Trendsetter. Er führt das komplette Modespektrum der 50er-Jahre vor. Vor allem fällt jedoch das erste Ensemble auf, das Audrey Hepburn in ihrer Rolle als intellektuelle Buchhändlerin trägt, denn es ist der Inbegriff des Sackkleids. Nach ihrer Verwandlung in ein Mannequin sieht man sie in einer erheblich schickeren Version des Grundtyps. Als Audrey Hepburn im Jahr 1961 die Holly Golightly in Frühstück bei Tiffany spielte, etablierte sie das kleine Schwarze. Doch erst indem Givenchy den Stil verjüngte und frischer gestaltete, kreierte er den Kult.
Audrey Hepburn als Trendsetter
Audrey Hepburns elfenhafte, schlanke Figur repräsentierte den neuen Frauentyp, der im Gegensatz stand zur knisternden Erotik einer Anita Ekberg in ihrem sich der Schwerkraft widersetzenden schwarzen Kleid aus Fellinis Das süße Leben.
Billig und schick, 1957: Im Jahr 1946 erfand Piaggio die praktische, preiswerte Variante von Herrenkleidung. Als Audrey Hepburn und Gregory Peck im Jahr 1952 in Ein Herz und eine Krone damit durch Rom kurvten, stiegen die Verkaufszahlen von Herrenanzügen sprunghaft auf 100 000.
Modeaccessoire Brillen von Oliver Goldsmith in den 1960ern: Die Brüder Andrew Oliver und Ray Goldsmith führten in dritter Generation das britische Familienunternehmen, das in den 30ern Brillen zu einem modischen Accessoire erhoben hatte. Ab 1963 gestaltete Andrew Oliver die Sonnenbrillen für Audrey Hepburn in den Filmen Zwei auf gleichem Weg und Wie klaut man eine Million?. Ihr Make up stach schon damals hervor: braune Rehaugen dramatisch von schwarzem Liquid-Eyliner umrahmt. So schminken sich die Frauen auch heute noch gern.